Einsatz 27-2025

17.07.2025 - Großeinsatz der Feuerwehr in Leeseringen: Unklarer Gefahrstoffaustritt bei Logistikbetrieb - Über 100 Einsatzkräfte vor Ort

(Leeseringen, 17. Juli 2025) Ein gemeldeter Gefahrstoffaustritt bei einem Logistikdienstleister in Leeseringen hat am Donnerstagabend einen umfangreichen Einsatz von Feuerwehr und Rettungsdienst ausgelöst. Gegen 19:00 Uhr wurde ein unklarer Stoffaustritt gemeldet, nachdem mehrere Mitarbeitende über gesundheitliche Beschwerden wie Augenreizungen, Halskratzen und Atemprobleme klagten.

Daraufhin wurden zunächst die Ortsfeuerwehren Leeseringen und Estorf sowie die Gefahrgutgruppe der Samtgemeinde Mittelweser alarmiert. Wegen der unklaren Lage und der Vielzahl potenziell Betroffener wurde nach der ersten Erkundung vor Ort umgehend ein MANV (Massenanfall von Verletzten) ausgelöst. Um sicherzustellen, dass sich keine weiteren Personen in der Halle befanden und um die Ursache für die gemeldeten Beschwerden zu ermitteln, wurde ein Trupp unter Atemschutz mit einem Mess- und Warngerät zur Erkundung vorgeschickt. Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte war die betroffene Halle bereits vollständig evakuiert. Insgesamt 42 Personen wurden durch den Rettungsdienst und Betreuungseinheiten gesichtet – elf von ihnen wiesen Symptome auf und wurden medizinisch betreut, die übrigen blieben beschwerdefrei, wurden jedoch vorsorglich betreut. Im weiteren Verlauf des Einsatzes wurden zusätzliche Kräfte nachalarmiert, darunter die Feuerwehr Landesbergen, der ABC-Zug sowie der Gefahrgutzug Süd des Landkreises Nienburg und die ELO (Einsatzleitung Ort) der Samtgemeinde Mittelweser. Der Einsatz wurde in mehrere Einsatzabschnitte unterteilt. Spezialisierte Trupps rüsteten sich mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) aus und führten umfangreiche Messungen innerhalb der Halle durch.

Die Messungen ergaben jedoch keine Hinweise auf einen konkreten Gefahrstoff oder eine eindeutige Austrittsquelle. Die genaue Ursache für die Beschwerden der Mitarbeitenden bleibt somit unklar. Die Halle wurde durch den Betreiber vorsorglich weiter belüftet.

Der Einsatz konnte gegen 22:30 Uhr beendet werden. Die eingesetzten Kräfte – insgesamt über 100 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei – traten nach und nach die Heimfahrt an. Eine Feuerwehrfrau wurde während des Einsatzes leicht verletzt, als sie stürzte. Sie wurde medizinisch versorgt.

Text: Jan Habermann, Feuerwehr-Pressesprecher der SG Mittelweser Foto: Marc Henkel, Kreisfeuerwehrpressesprecher

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